Beispiele kinderfreundlicher Wohnumfelder
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Für Begegnung und Spiel konzipiert

Eine kinderfreundliche Siedlung ist so konzipiert, dass kleine und grosse Zwischenräume vorhanden sind, wo sich Kinder aufhalten dürfen, wo sie sich gefahrlos bewegen können und die zum Spielen einladen.

 

Eine kinderfreundliche Siedlung ist so konzipiert, dass kleine und grosse Zwischenräume vorhanden sind, wo sich Kinder aufhalten dürfen, wo sie sich gefahrlos bewegen können und die zum Spielen einladen.

 
 

Verdichtetes Wohnen erfordert die Gestaltung vielfältig nutzbarer öffentlicher Begegnungsräume, halböffentlicher Wohngassen sowie privaten Garten- und Balkonbereichen.

Für unterschiedliche Altersgruppen gestaltete und in ein attraktives Fusswegnetz eingebettete Spiel- und Begegnungsräume sind ein Qualitätsmerkmal einer Wohnüberbauung. Geschütze, einsehbare und verkehrsfreie Höfe und Plätze zum Spielen und Verweilen fördern die Nachbarschaftsbeziehungen und erhöhen das Gefühl von Sicherheit. Verschiedenartige Farben, Formen, Materialien, Bepflanzungen, Bodenbeläge und Raum- und Geländestrukturen regen die Fantasie der Kinder an und bieten Möglichkeiten für verschiedene Tätigkeiten. 

Grösse versus Qualität

Viele kantonale Bauverordnungen definieren die Mindestgrösse von Spiel- und Sportflächen in neuen Siedlungen. Leider sagen die Bauvorschriften meist wenig bis nichts darüber aus, was die Spielräume leisten müssen. Es gibt aber auch gute Beispiele: Manche Gemeinden legen in Ihrem Baureglement Qualitätsstandards für Spielplätze fest. 

Beispiel Bau und Zonenreglement Verordnung der Gemeinde Kriens

Beispiel Bau und Zonenreglement Verordnung der Gemeinde Kriens

Eine gesetzliche Grundlage um kindergerechte Wohnumfelder und attraktive Spielplätze zu erzielen kann auf politischem Weg geschaffen werden. Das Anliegen sollte im Gemeinderat platziert und diskutiert werden, wenn eine Revision des Planungs- und Baugesetzes ansteht. Argumente und Hintergrundinformationen sind auf dieser Website zu finden. Idealerweise wird im Planungs- und Baugesetz bzw. in einer entsprechenden Verordnung festgelegt, wie das Vorgehen bei der Erneuerung von öffentlichen Spielplätzen ist (partizipativ), welche Kriterien private Spielplätze zu erfüllen haben und wie viele eingeplant werden müssen.

Begegnungsmöglichkeiten

Vor der Haustür sollten überdachte und windgeschützte Aufenthaltsmöglichkeiten vorhanden sein. Dies fördert die Kommunikation unter den Bewohnenden. Kindern und Jugendlichen sollten auch Gemeinschaftsräume nutzen können. Die Gemeinschaftsräume sollten über Tageslicht verfügen.

 
 
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Lage der Spiel- und Aufenthaltsbereiche

Aufenthaltsbereiche und Kinderspielplätze sollen an möglichst sonnigen, zentralen, gut zugänglichen und verkehrsfreien Stellen angelegt werden – so werden sie auch genutzt. Es sind genügend Schattenplätze vorzusehen. Kleinkinderspielplätze sind in Ruf- und Sichtdistanz der Wohnungen zu realisieren.

 
 
 
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Wegnetz

Kinder sollen möglichst ohne Barrieren für sie wichtige Bereiche der Wohnumgebung zu Fuss und ohne die Begleitung Erwachsener erreichen können. Wege und Spielstrassen sollen temporär für das Spiel der Kinder nutzbar sein. Die Wege innerhalb der Siedlung sollten so gestaltet sei, dass die Mobilität der Kinder (Fahrradfahren, Inlineskaten usw.) gefördert und nicht behindert wird.

 
 
 
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Veränderbare Infrastruktur

«Gib Kindern Bretter, und sie bauen eine Hütte. Gib Kindern eine Hütte, so machen sie daraus Bretter.»
— Tages-Anzeiger, 29. November 2005

Im Spiel verändern Kinder ständig. Schon in der Planung von Siedlungsaussenräumen müssen daher Bereiche vorgesehen und Ausstattungen gewählt werden, die auf verschiedene Weise genutzt werden können. Kein noch so perfektes und teures Spielgerät kann die Spielmöglichkeiten mit Wasser, Sand, Matsch oder Laub und mit beweglichen Gegenständen wie Baumstämme, Stöcke, Rohre, Steine und ähnliches übertreffen. Auch bewegliche Sitzgelegenheiten kommen dem Bedürfnis nach Veränderbarkeit entgegen. Können Hausverwaltungen «Zweckentfremdungen» von Infrastruktur durch Kinder zu akzeptieren, so ist dies ein Kennzeichen von wirklicher Kinderfreundlichkeit.

Abstellmöglichkeiten

Ebenerdige und grosse Abstellräume für Fahrräder und Kinderfahrzeuge, die auch für Kinder einfach zu benutzen sind, sollten eingeplant werden. Im Eingangsbereich braucht es genügend Platz um Kinderwägen abstellen zu können. 

 
 
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Spielen und Verweilen

Der Siedlungsaussenraum ist kinderfreundlich, wenn vielfältige Spielmöglichkeiten, offene Bewegungsräume und zum Verstecken einladende Nischen vorhanden sind. Mit unterschiedlich gestalteten Teilräumen lassen sich die Bedürfnisse von Kindern in verschiedenem Alter abdecken. 

 
 
 
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Naturnahe Räume

Naturräume sind als Erlebnis- und Erfahrungsräume aber auch als Räume der Ruhe wichtig für Kinder. Die Natur bietet den Kindern unzählige Möglichkeiten zum Entdecken und Forschen, zum Bewegen und Verstecken. Eine artenreiche Bepflanzung aus mehrheitlich heimischen Pflanzen lockt viele Tiere an und schafft eine natürliche Atmosphäre durch Farben, Formen und Düfte. 

 
 
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Bewegung

Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Sie wollen sich austoben können und ihre Kräfte und Grenzen erproben. Dazu brauchen sie Bewegungsmöglichkeiten unterschiedlicher Art und Schwierigkeitsgrade. Bewegung kann überall stattfinden: im hügeligen Gelände, an Spielelementen wie Kletterturm oder Schaukel, mit mobilen Spielmaterialien wie Velos oder Skateboards, auf Hüpfsteinen, liegenden Baumstämmen oder Mauern, auf Wegen und auf flachen Rasen- und Hartbelagsflächen. 

 
 
 
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Gestaltbarkeit

Kinder verändern im Spiel ihre Umwelt. Voraussetzung für eigenaktives Handeln sind Räume welche Veränderungen zulassen. Gestaltungsräume in Form von grosszügigen Sandlandschaften mit Wasserquellen, Kiesmulden und beweglichen Materialien wie Holz, Steine und Laub sind ideale Orte zum Experimentieren und Verändern. 

Nischen

Eine alte Faustregel zur Beurteilung von Spielräumen fragt: «Wie lange kannst du hier Verstecken spielen, ohne das gleiche Versteck zweimal zu benutzen?». Zum Spielen brauchen Kinder auch ruhigere Bereiche in welche sie sich zurückziehen können. Hecken, Spielhäuser oder ein modelliertes Gelände können Rückzugsmöglichkeiten bieten.

 
 
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Treffpunkte

Wo Kinder spielen treffen sich die Generationen. Begegnungsräume sind mit genügend Sitzgelegenheiten auszustatten welche so angelegt werden, dass ein guter Überblick besteht und sozialer Austausch möglich ist. 

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